Graffiti an Dortmunder S-Bahnstrecke zeigt passend zur Kommunalwahl politische Themen auf, die für junge Menschen relevant sind / Aktion von youngcaritas und der Deutschen Wanderjugend in NRW
Fahrgäste der S-Bahn Linie 4 in Dortmund haben es vielleicht schon bemerkt. Zwischen Körne und Wambel prangt seit Samstag ein neues, riesiges Graffiti an einer – für diesen Zweck freigegebenen – Begrenzungsmauer der Galopprennbahn. Fußgänger und Radfahrer haben bessere Chancen, das Bild eingehender zu betrachten: An der „Hall of Fame“ haben Jugendliche und junge Erwachsene ihre Wünsche zu den Kommunalwahlen 2020 künstlerisch zum Ausdruck gebracht. Die Initiative youngcaritas in NRW und der Landesverband der Deutschen Wanderjugend NRW hatten zu dieser Aktion eingeladen.
„Warum lohnt es sich wählen zu gehen und wofür soll sich die Kommunalpolitik einsetzen?“ Diese Frage galt es zu beantworten – nicht mit Worten, sondern mit Hilfe Dutzender bunter Spraydosen. Auf dem rund 15 Meter langen Graffiti sind neben einer gesunden und lachenden Weltkugel konkrete Dinge zu sehen: Radwege, eine bunte Kette zusammenhaltender Menschen, blühende Wiesen, ein Regionalzug oder eine Skaterbahn.
„Wir brauchen eine Kommunalpolitik, die unsere Umwelt und ein buntes Miteinander schützt! Und wir brauchen Lösungen, uns auch entsprechend verhalten zu können. Also viel bessere Anbindungen der Dörfer durch Busse und Bahn, mehr und bessere Radwege in den Städten und auf dem Land, wie auch mehr öffentliche Plätze an denen sich Jugendliche aufhalten können“, beschreiben Mona Kaiser, Bildungsreferentin der Wanderjugend NRW und Linda Heinemann, youngcaritas-Referentin für das Erzbistum Paderborn. Gewünscht werden aber auch mehr Hilfen für Obdachlose oder Zugewanderte. Diese Menschen müssten auch im Stadtbild sichtbar sein. Die Vielfalt der Menschen solle als etwas Gutes und Wichtiges wahrgenommen werden. Heinemann: „Wir können viel voneinander lernen.“
Gemeinsam möchten youngcaritas und Deutsche Wanderjugend junge Menschen für die Bedeutung der Kommunalwahl sensibilisieren und gleichzeitig die Politik auf die Anliegen junger Wähler_innen aufmerksam machen. Die Graffitiaktion wird von einer Social-Media-Kampagne unter dem Motto „Sag, was du willst!“ flankiert. Hier erklären bis zum 13. September junge Menschen, warum sie wählen gehen.
Eines wird durch das Graffiti und den befragten Jugendlichen deutlich, sie wollen auch ein Zeichen gegen Extremismus und Rassismus setzten. Eine Motivation wählen zu gehen ist es, dass Rechte Parteien keine Chance bekommen mitzubestimmen. Dazu positioniert sich auch die Deutsche Wanderjugend deutlich unter dem Motto „Bunte Vielfalt gegen Rechts“.
Die Video-Clips sind auf den Kanälen der youngcaritas in den (Erz-) Bistümern Aachen, Köln, Münster und Paderborn sowie der Wanderjugend NRW zu sehen.
Fotos: cpd / Andreas Oertzen